Unsere Geschichte mit Bella

Es war dieses Bild, diese Geschichte, diese Augen… die mich nicht mehr losgelassen haben. Bella erinnerte mich an meinen besten vierbeinigen Freund in meinen Jugendjahren. Der einzige Freund, dem ich alles anvertrauen konnte. Der Freund, der mir damals mit seiner sanften Art meine unsägliche Angst vor Hunden nahm. Ich wollte nur Eines – Bella aus der Hölle in den Himmel holen. Ich wollte, dass sie einfach ein schönes Leben in der Schweiz verbringen darf. Nach allem was sie durchgemacht hat, bewunderte ich ihre Würde, ihren Stolz und den wohl ungebrochenen Willen, trotz allem, den Menschen wieder vertrauen zu können. Lange Rede, kurzer Sinn – Bella hatte keine Interessenten. Niemand wollte sie, diese für mich schönste Seele, schönste Hündin.

 

bellaIch fasste mir ein Herz, sprach mit meinem Mann (der eigentlich keinen zweiten Hund wollte) und nach langen Gesprächen beschlossen wir, Bella wenigstens eine Pflegestelle zu bieten. Am 15. Dezember dann endlich war es soweit. Der Transport an diesem Samstag brachte – mit all‘ den anderen glücklichen Hunden – auch Bella mit. Bei der sehr professionellen Übergabe, Beratung und Betreuung von VSAT, wurde dennoch klar, dass Bella eine grosse Herausforderung für uns werden würde. Glücklicherweise haben wir schon eine wunderbare Hündin Zuhause, die ich insgeheim schon lange als Lehrerin für Bella vorgesehen habe. Und es kam alles so, wie ich es mir erwünscht habe. Bella ignorierte unsere drei Kater und war vom ersten Moment an beste Freundin von Nara.

Bella blühte auf, fühlte sich unglaublich wohl, begann Vertrauen zu fassen. Was für eine Bereicherung in unserem Leben! Auch Nara scheint ihre grosse Aufgabe als Lehrerin sehr zu geniessen und ernst zu nehmen. Wir sind aber immer noch am trainieren mit diversen Dingen. Und immer wieder müssen wir uns besinnen darüber, wieviel diese Hunde wohl erleben mussten, wie gross ihr Wille und wie stark ihr Charakter sein muss, um nicht gebrochen zu sein. Einem solchen Freund ein Zuhause zu bieten ist wohl eines der wichtigsten Lehrstücke unseres Lebens. Denn es hält uns unerbärmlich den Spiegel vor die Nase – wer sind wir, wieviel Geduld können wir aufbringen, wie sehr können wir lieben….? Mein Mann und ich haben uns jedenfalls als hoffnungslose „foster failors“ entpuppt – und könnten Bella niemals mehr hergeben…